Kinder lieben es knallbunt mit lustigen Motiven. Doch gerade diese Sachen stecken oft voller Gifte. Pestizide, mit denen die Baumwollpflanzen behandelt wurden, bleiben auch nach vielen Wäschen in der Kleidung. Phtalate, Weichmacher, sorgen dafür, dass die Applikationen auf T-Shirts, Schlafanzügen oder Jacken weich und geschmeidig sind. Damit die neuen Kleider schön bunt werden, setzen die Hersteller Schwermetalle in Form von zinnorganischen Verbindungen ein. Dieser hochgiftige Cocktail aus Pflanzenschutzmitteln, Weichmachern und Farbstoffen löst bei Kindern manchmal "nur" Hautirritationen aus. Jedes dritte Kind jedoch bekommt eine Allergie. Die Giftstoffe gelangen über die Poren der Haut und die Atemwege in den Organis-mus. Für Kinder sind Giftstoffe in der Kleidung besonders schädlich: Sie haben im Verhältnis zum Körpergewicht eine größere Hautoberfläche als Erwachsene. Ihr Stoffwechsel arbeitet schneller, was dazu führt, dass die Giftstoffe in einer höheren Dosis in den Körper dringen.
Was können Eltern tun?
Bewusst kaufen. Und zwar Textilien, deren Stoffe aus kontrolliert biologischem Anbau stammen. Auf KLICK-Germany, dem großen Kaufhaus der kleinen Hersteller, bieten drei Herstellerinnen Strampler, Shirts und Schuhe bewusst aus schadstoffarmen Materialien an.
loud+proud: "Ich wollte wissen, woher die Sachen kommen, die meine Kinder anziehen." Barbara Schüsselbauer ist skeptisch, wenn sie Kleidung von der Stange kauft. Kein Wunder, schließlich hat sie 14 Jahre lang als Designerin bei einem Sportlabel gearbeitet. "Ich habe mitbekommen, wie beispielsweise in China und Osteuropa produziert wird. Ich habe gesehen, wie Schiffscontainer mit Kinderkleidung vor dem Beladen noch schnell mit Chemikalien besprüht werden, damit sie den Transport überstehen." Heute näht sie Strampler, Shirts, Ja-cken und Hosen für Babys aus 100 Prozent Biobaumwolle.
667 - the baby of the beast: Als die beiden Modedesignerinnen Katja Birkle und Diana Otten ihre Kinder Ava, Rocco und Orlando beobachteten, stellten sie fest: Unsere Babies sind echte Teufelskinder. Nicht nur niedlich, sondern auch frech, zornig, eigensinnig. Und da die beiden Mütter zusammen im Berliner Letteverein Modedesign studiert hatten, wollten sie ihren Teufelsbraten nicht den üblich süßlichen "Bärchen-Style" antun. Genauso frech, wie sie sind, sollten auch ihre Sachsen sein. So entstand 2001 die Marke "667 - the baby of the beast". "Daddys little Devil", "Drama-Queen", "Mother's Nightmare", "Trotzkopf" und "Wildfang" - 667 lässt die Kleinen gut aussehen und Muttiherzen höher schlagen. Mit viel Liebe und ein wenig dem Teufel aufgesessen, produzieren sie die Mini-Oberteile in besonderem Style. T-Shirts, Kleidchen und Kapuzenpullis aus Baumwollstoffen werden in Öko- Tex Standard 100 in Berlin und Sachsen gefertigt.
Pantolinos: Die ersten weichen Babyschuhe näht Iris Mesenbrink 2001 für ihren Sohn. Schon bald sind die Schuhe bei Freundinnen und Bekannten begehrt. Eine neue Perspektive für die junge Mutter? "In meinem 'rund um die Uhr'-Job in der Personalentwicklung eines großen Unternehmens konnte ich nicht zurück. Ich wollte für meine Kinder da sein." Deshalb wagt Iris im Sommer 2002 den Schritt, gründet die Firma "Pantolinos". Der Hauswirtschaftsraum wird zur Nähstube, der Fußboden zum Zuschnittplatz, im Flur verkauft sie. Die "Pantolinos", Schuhe zum Barfusslaufen aus weichem Ökoleder werden ein Erfolg. Heute nähen sieben Frauen die Schuhe, darunter fünf Mütter. www.klick-germany.de
Im Sterntaler Werksverkauf in Sachsen bekommt man übrigens Kinder- und Babykleidung zu stark reduziertn Preisen. Reinschauen lohnt sich, falls man in der Nähe ist.